99869 Wandersleben
Die Burgruine liegt auf einem Kalksteinfelsen über der umgebenden Landschaft. Zwischen ihr und der Mühlburg im Süden ist eine Talsenke, in der sich in früherer Zeit ein See befand. Heute windet sich die Autobahn A 4 hier durchs Tal. Erstmals erwähnt wurde die Burg Gleichen im Jahre 1034 - den Namen hat sie vermutlich vom keltischen „glich“, was „Felsen“ bedeutet.
Die Burganlage besitzt eine vollständig erhaltene Ringmauer. Der Grundriss entspricht der ovalen Form des Felsplateaus. Die innerhalb dieser Ringmauer erhaltenen Ruinenteile stammen aus unterschiedlichen Zeiten. Nach dem mittelalterlichen Palas mit romanischen Rundbogenfenstern wurde im 13. Jahrhundert der Bergfried gebaut. Im 16. Jahrhundert wurde der an der Westseite befindliche repräsentative Wohnbau errichtet. Die etwas flachere Nordseite Richtung Wandersleben, die nur durch eine kleine Senke von einem Höhenzug Richtung Wechmar getrennt ist, wurde durch ein gewundenes System von Graben und Wall geschützt. Durch ein Tunneltor erreicht man den großen Burghof. Torhaus und Speicher datieren ebenfalls aus dem 16. Jahrhundert. Ab 1631 verfiel die Burg nach dem Ableben der letzten Grafen von Gleichen.
Etwa seit dem Jahre 1000 gehörte Erfurt mit seinem Umland in geistlicher und weltlicher Hinsicht zum Erzbistum Mainz. Im Dienste der Erzbischöfe von Mainz waren die Grafen von Gleichen seit 1120 Vögte über Erfurt, bis sie 1290 die Vogteirechte an die Stadt verkauften. Auch in die Welt der Sagen sind die Burg und ihre Burgherren eingegangen. Die Sage vom zweibeweibten Grafen von Gleichen ist wohl die bekannteste Thüringer Sage. Sie erzählt von einem verheirateten Grafen, der von den Kreuzzügen mit einer schönen Sarazenin heimkehrt und glücklich mit zwei angetrauten Frauen auf Burg Gleichen lebt.
Im Burgturm befindet sich ein kleines Museum zur Geschichte der Burg und zur Flora und Fauna des Gebietes.
Naturkundemuseum Erfurt
fon: 0049 / (0)361/ 65 55 695
fax: 0049 / (0)361/ 65 55 689
mail: naturkundemuseum@erfurt.de
web: www.naturkundemuseum-erfurt.de
Wegeleit- und Blindenleitsystem zur Burg Gleichen etwa 3,5 km Fußweg, steiler Anstieg zur Burg, Weg asphaltiert.
Ruinenanlage, das Innengelände ist grasbewachsen und uneben, aber gepflegt.
Sitzgelegenheiten vorhanden (Holzbänke).
Kellergewölbe über historische Steintreppen mit Seitengeländer begehbar, die Kellerböden sind im Original erhalten (uneben).
Zur Ausstellung im Turm über Treppen mit Handlauf, keine Sitzgelegenheiten.
Keine Führungen, kein WC !
Nächster Behindertenparkplatz:
Gaststätte Freudental, ca. 800 m.
Kein öffentlich befahrbarer Weg.