Johannesstraße 169
99084 Erfurt
Das „Haus zum Stockfisch“ liegt innerhalb der ehemaligen Stadtbefestigung. Vor dem heutigen Gebäude existierte ein gotischer giebelständiger Vorgängerbau. Bereits damals tauchte der Name „Zum kleinen und großen Stockfisch“ auf. Stockfische waren im Mittelalter und in der Neuzeit ein beliebtes Fernhandelsgut – getrocknete Meeresfische.
Der Waidhändler und Biereige Paul Ziegler ließ 1607 auf einem mittelalterlichen Keller ein attraktives Wohn- und Geschäftshaus im Stile der Spätrenaissance errichten. Durch den gestalterische Aufwand beim Umbau wurde das „Haus zum Stockfisch“ zu einem bedeutenden Baudenkmal der Spätrenaissance in Erfurt.
Größere Bauveränderungen im Innenraum und im Hofgelände erfolgten im 19. und 20. Jahrhundert, als das Bauwerk als Fabrik und Weingroßhandlung genutzt wurde. 1905 kaufte die Stadt Erfurt das „Haus zum Stockfisch“ und brachte hier die kunstgewerbliche Sammlung unter. Seit 1922 standen dem Museum für Naturkunde erste Räume zur Verfügung. Nach 1965 wurde das Gebäude dem neugegründeten Museum für Erfurter Stadtgeschichte zugeordnet.
Die Dauerausstellung „Tolle Jahre – An der Schwelle der Reformation“ gibt erstmals einen Überblick über die gesellschaftlichen und religiösen Verhältnisse, die der Student und Mönch Martin Luther in der Mittelaltermetropole Erfurt vorgefunden hat. Jene „Metropolis Thuringiae“, eine der größten Städte des Reiches, hat den späteren Reformator nachhaltig geprägt. Eindrucksvolle Exponate aus dem alten Rathaus lassen Macht und Pracht der Quasi-Reichsstadt lebendig werden, zahlreiche Kirchenschätze stehen für die sakrale Gemeinschaft des Mittelalters im „thüringischen Rom“.
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zum Aufzug über 8 Stufen
Ausstellungsräume in der 1. und 2. Etage für Rollstuhlfahrer nicht zugänglich
Behinderten-WC: Anfahrbarkeit links: 57 cm, Haltegriff rechts, Bewegungsfläche vor WC: 93 x 160 cm
individuelle Museumsführung
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