Kaiserpfalz

Burgstraße 14
63571 Gelnhausen

Um das Jahr 1180 hatte der Kaiser vor der Stadt auf einer Kinziginsel eine repräsentative Pfalz errichten lassen. Diese Residenz (heute Ruine) gilt als die am besten erhaltene und künstlerisch bedeutsamste aller staufischen Pfalzen. Hier wurden mehrere Hoftage abgehalten. Der Niedergang des Herrschersitzes begann, als Kaiser Karl IV. 1349 die Burg mit der Stadt verpfändete und sie nie auslöste. Im Dreißigjährigen Krieg wurden die Pfalz und die Stadt stark zerstört, sodass letztere zeitweise unbewohnbar war. Zum Wiederaufbau wurde die Pfalz bis 1811 als Steinbruch genutzt.

Ende des 19. Jahrhunderts und im 20. Jahrhundert wurden erste Sicherungsarbeiten durchgeführt, um die Reste der Bauwerke für die Nachwelt zu erhalten. Heute sind nur noch Teile der Anlage vorhanden, darunter die vollständige Ringmauer und ein Rest des Palas.

Die Gelnhäuser Kaiserpfalz wurde wegen des sumpfigen Baugrundes auf einem Rost von Eichenpfählen gegründet. Sie umfasst eine starke Ringmauer aus Buckelquadern, einen Bergfried, einen Torturm, ein Burgtor, eine aufwändig gestaltete Torhalle, eine Kapelle und einen repräsentativen dreigeschossigen Palas, von dessen erhaltenen Längsseiten besonders die Schaufront mit Portal und Fensterarkaden zum Hof erwähnenswert ist. Die reiche romanische Bauornamentik (Kapitelle, Friese) zeichnet sich durch ihre hohe bildhauerische Qualität aus.

In der Vorburg, die in ihren Grundzügen noch vorhanden ist, befanden sich die Wohnsitze der Burgmannen. Heute ist in einem dieser Häuser eine Ausstellung untergebracht, die über die historische, kulturelle und architekturgeschichtliche Bedeutung der Anlage informiert. Zu sehen sind originale Baufragmente sowie ein Modell der Stadt und der Kaiserpfalz Gelnhausen.

Die Pfalz gehört heute zur Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten und ist gegen Eintritt der Öffentlichkeit zugänglich.

Kontakt

fon: 0049/ (0)6051/ 38 05
fax: 0049/ (0)6051/ 16 787
web: http://schloesser-hessen.de/54.html

Angaben zur Barrierefreiheit

Piktogramm für Gehbehinderte

Parkplatz vor dem Ausstellungsgebäude
öffentliches Behinderten-WC ca. 200 m entfernt
zum Eingang 2 Stufen, das Personal ist gerne behilflich
20 Treppenstufen zum Oberen Museum
Eingangstür 1,10 m, Zwischentür 0,90 m breit
in den Ausstellungsräumen Sitzgelegenheiten für Besucher
zwischen den Räumen keine Türschwellen
Abstellplätze für Kinderwagen vorhanden (ohne Aufsicht)